Zu einer der wichtigsten Online Marketing Konferenzen versammelte sich die Branche in der letzten Märzwoche in München. Rising Media lud zur fünften Münchener SMX ein und die Referentenliste lies spannende Sessions erwarten.
Rand Fishkin setzte mit seiner Keynote gleich zu Beginn ein Highlight, für das sich der Besuch auf der SMX München 2012 schon gelohnt hatte. Unter dem Titel „How SEO Blinded Me, Then Opened My Eyes“ gewährte er den Zuhörern Einblicke in die Anfänge von SEOmoz und seine früheren Ansichten zur Suchmaschinenoptimierung. „Man müsse einfach nur einen Suchbegriff wählen, damit auf Platz eins in den Rankings kommen und schon fließt das Geld“, meinte Fishkin am Anfang seiner Karriere. Diese Theorie stützte er damals auf sein Verständnis, dass jeder Suchende bei Google für das entsprechende Suchwort die gleichen Ergebnisse, in der gleichen Reihenfolge bekommen würde. Doch die Realität sieht mittlerweile anders aus.
Es gibt zu viele Faktoren, die den Benutzer nicht mehr auf die erste Platzierung klicken lassen, wenn Platzierung fünf beispielsweise visuell ansprechender ist und mehr Aufmerksamkeit erregt. Außerdem langt es oftmals nicht mehr, nur gut für einen Suchbegriff zu ranken und man als Marke nicht bekannt ist. Denn User klicken lieber auf ihnen vertraute Namen. Wenn diese Marke dann noch durch Input aus dem Social-Media-Marketing gestützt wird, wie zum Beispiel durch Fotos, die von Freunden angezeigt werden, denen die Marke auch gefällt, hat man wieder eine Chance auf möglichst viel Traffic. Ein hierfür gern gezeigtes Beispiel von Fishkin ist der „DollarShapeClub“.
Google Maps & Local Search
Nach einer bewegenden Keynote zur Eröffnung der SMX hörte ich mir an was Mike Blumenthal über „Google Maps & Local Search“ sprach. Als Beispiel diente ihm ein Juwelier-Laden aus dem Bundesstaat Buffalo, der durchaus auch international als Vergleichswert angesehen werden kann, da es keine nennenswerten Unterschiede gibt. Blumenthal machte seinen Zuhörern klar, wie wichtig es ist, auf der eigenen Website zuerst die SEO-Basics zu erfüllen, bevor man die gewünschte Seite für „Local Search“ stärkt. Doch sind die Basics sauber ausgearbeitet, dominiert man mit der Optimierung auf „Local Search“ die Rankings.
Bei der Optimierung hilft einem schema.org, der internationale Standard für Microformate. Durch diese Formate kann der Seitenbetreiber Google und anderen Suchmaschinen mitteilen, worum es bei seiner Seite geht. So kann beispielsweise die geographische Lage angegeben werden (Adresse), der Name des Geschäfts und die Art des Unternehmens. Die Suchmaschine kann somit besser kategorisieren, wann das lokale Suchergebnis für das jeweilige Geschäft ausgespielt werden soll.
Weitere Punkte für ein gutes Ranking an dieser Stelle sind sowohl gute Bewertungen (die gelben Sterne bei Google) und Benutzerkommentare, als auch eine gute Geschäftsbeschreibung (Business Description bei Google) für die eigene Homepage. Denn wie Blumenthal sagte: „Google Places is not the Yellow Pages“, in denen einfach jeder, der sich eintragen lässt, aufgeführt wird. Denn allein eine Platzierung in den Suchergebnissen, führt heute noch nicht zum Klick. Deshalb kann es hilfreich sein, seine Kunden dezent darum zu bittet, eine Bewertung abzugeben. Ob diese positiv ausfällt, hängt wiederum von Deinem Kundenservice ab ;-). Zum Schluss der Session, der spannendste Moment, die Live-Suche mit Siri. Auch hier zeigte sich, dass die für die Local Search optimierten Seiten auch per Smartphone eher angezeigt werden, als nicht optimierte. Und die Zahl der mobilen Suchanfragen wächst bekanntlich stetig.
Likes & +1 die neuen Links?
Von einer Frage war die SMX 2012 wesentlich geprägt, wie wichtig sind Socialsignals für Suchmaschinen? Die Antwort lautete durchweg – sehr wichtig. Marcus Tober von Searchmetrics und Rand Fishkin von SEOmoz wiesen in ihrer gemeinsamen Session darauf hin, dass es GooglePlus nie gegeben hätte, wenn Facebook für die Suchmaschine Google offener gewesen wäre. Außerdem ist bekannt, dass Google selbst sagt, der Erfolg des Unternehmens ist von ihrem sozialen Netzwerk abhänging. Wie viel Einfluss das Netzwerk auf die eigenen Suchergebnisse hat, sagte Fishkin, könne jeder selbst testen. Einfach nach einem Keyword bei Google suchen, ein Mal im Netzwerk eingeloggt und ein Mal ausgeloggt. Man kann bei vielen Begriffen ganz schön ins Staunen kommen, wie sehr sich die Ergebnisse verändern. Für Webmaster gab Tober noch einen Hinweis bezüglich Social Media. Wer eine Seite umzieht, zum Beispiel via 301, der sollte beachten, dass Likes und +1 nicht mit umziehen, sondern verpuffen. Dies sollte man bei der Planung und Umstrukturierung seiner Seite bedenken, wenn dies doch ein wichtiges Signal ist. Der bemerkenswerteste Fakt, den Tober aufführte, waren die 27 Prozent aller Seiten, die den Like-Button eingebaut haben. Im Vergleich dazu ist GooglePlus erst mit ca. 15 Prozent und Twitter nur mit 13 Prozent vertreten. Das bedeutet, Facebook weiß, welcher Max Mustermann auf welcher Seite ist und kann somit wesentlich besser Schlussfolgerungen für andere User ziehen. Dies würde bedeuten, so Tober, wenn Facebook eine Suchmaschine bauen würde, wäre dies ein „Arschtritt für Google“.
Die Bedeutung sozialer Signale für Suchmaschinen hat dennoch einen simplen Grund. Diesen machte Mario Fischer vom tms-institut in seiner Session mit Andre Alpar, aus dem Hause AKM3, zu Google-Patenten klar. Likes und +1 lassen sich im Vergleich zu Links nicht fälschen. Natürlich werden jetzt Stimmen fragen, „Wieso? – Fans und somit Likes lassen sich doch kaufen?“. Doch die Antwort lautet, ja – kaufen schon, doch helfen die nicht beim Ranken. Wer die Patente liest, der weiß, dass Google gefälschte +1 identifizieren kann. Andre Alpar bestärkte diese These, denn sobald der +1 Button auf einer Seite eingebaut ist, weiß Google, wer sie anschaut. Außerdem nimmt der Einfluss des Buttons auf die Ergebnisse bei gemeinsamen Interessensgebieten mit Freunden stark zu, da diese die Suchresultate wesentlich mit beeinflussen können. So versucht Google eine kognitive Dissonanz für den Suchenden zu vermeiden.
Ein Manko an den Social-Signals ist, dass sie keinen Rückschluss auf die Qualität eines Posting-Inhalts geben. Lustige Inhalte werden bekanntlich häufiger geliked oder geplust als sehr informative, mit schwierigem Inhalt. So bleibt abzuwarten, was Google aus den Social-Signals macht und wie diese in Zukunft für das Ranking heran gezogen werden.
Fazit der SMX München 2012
Wer noch immer meint, dass sich der Besuch einer solchen Konferenz nicht lohnt, der hatte entweder bisher keine Möglichkeit teilzunehmen oder den Sinn noch immer nicht verstanden. Die Inhalte der Vorträge und auch das Networking mit Branchenkollegen machen Konferenz für die Arbeit eines SEOs essenziell, weil sie doch immer wieder auf Punkte hinweisen, die im „Daily Business“ übersehen werden. Die nächste Chance gibt es am 09. und 10. April 2013, wenn Sandra Finlay und Rising Media die sechste perfekt organisierte SMX in München präsentieren werden, von der SMX After Dark Party ganz zu schweigen – Legendary!
Autor Urs Merkel
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