Branded Content – Inhalte, die Marke und Storytelling verbinden

Branded Content bezeichnet Inhaltsformate, die im Auftrag einer Marke erstellt werden und nicht primär werbend, sondern informativ, unterhaltsam oder emotional wirken sollen.
Im Mittelpunkt steht die Markenidentität, nicht das Produkt selbst.

Ziel von Branded Content ist es, durch Storytelling, Emotionen und Mehrwert eine tiefere Verbindung zwischen Marke und Zielgruppe aufzubauen – subtiler und wirkungsvoller als klassische Werbung.

Branded Content erscheint in verschiedenen Formaten: Videos, Blogartikel, Podcasts, Social-Media-Kampagnen, Dokumentationen, Event-Sponsoring, interaktive Inhalte und mehr.

Beispiel:
Ein Küchenhersteller produziert eine Rezeptserie mit Tipps für nachhaltiges Kochen – das Logo ist präsent, aber nicht aufdringlich.

1. Was zeichnet Branded Content aus?

Branded Content unterscheidet sich von klassischer Werbung durch:

1. Fokus auf Storytelling statt Produkt

Nicht das Produkt steht im Vordergrund, sondern ein Thema, das zur Marke passt.

2. Emotionale Bindung

Ziel ist es, Gefühle und Identifikation zu erzeugen – z. B. Inspiration, Freude, Gemeinschaftsgefühl.

3. Mehrwertorientierung

Der Inhalt bietet Nutzwert oder Unterhaltung, nicht nur Verkaufsargumente.

4. Natürlich integrierte Markenpräsenz

Die Marke ist sichtbar, aber nicht aufdringlich.

5. Hohe Authentizität

Branded Content wirkt glaubwürdiger als klassische Werbung, da der Fokus auf dem Erlebnis liegt.

2. Ziele von Branded Content

Branded Content verfolgt meist mehrere dieser Ziele gleichzeitig:

Ziel Beschreibung
Brand Awareness Marke bekannt machen
Markenbindung emotionale Verbindung stärken
Positionierung Markenwerte vermitteln
Engagement Interaktion mit Inhalten fördern
Differenzierung Abheben von Wettbewerbern
Vertrauensaufbau Glaubwürdigkeit stärken

Besonders für moderne Marken ist Branded Content ein zentrales Instrument im Content-Marketing.

3. Unterschied zwischen Branded Content und Content Marketing

Auch wenn beide Begriffe oft verwechselt werden, gibt es klare Unterschiede:

Branded Content Content Marketing
Fokus auf Storytelling & Emotion Fokus auf Problemlösung & SEO
Marke subtil im Mittelpunkt Marke tritt eher in den Hintergrund
Viralität & Aufmerksamkeit Traffic, Leads & organische Reichweite
Oft kreativer, entertainment-orientiert Oft informationeller, nutzwertig

Branded Content ist also eher kampagnenorientiert, während Content Marketing eine laufende Strategie ist.

4. Formen und Beispiele von Branded Content

a) Video-Storytelling

Marken erzählen Geschichten – inspirierend, dramatisch oder humorvoll.
Beispiel: Red Bull mit Extremsport-Events und Filmproduktionen.

b) Social-Media-Formate

Reels, TikTok-Challenges, Instagram-Serien oder Marken-Hashtags.

c) Podcasts

Marken produzieren Fachpodcasts oder Entertainment-Formate – z. B. von Banken, Fitnessstudios oder Modehäusern.

d) Interaktive Inhalte

Quizze, Konfiguratoren, Apps oder interaktive Erlebnisse.

e) Events, Sponsoring & Experiences

Sportveranstaltungen, Workshops, Koch-Events, Live-Shows – gebrandet, aber mit Erlebnisfokus.

f) Native Advertising

Werbliche Inhalte, die sich wie journalistische Artikel in Medien einfügen – transparent als „Anzeige“ gekennzeichnet.

5. Psychologie hinter Branded Content

Branded Content funktioniert besonders gut, weil er:

Emotionen auslöst

Markenbotschaften bleiben besser im Gedächtnis, wenn sie Gefühle erzeugen.

Selbstbild stärkt

Menschen kaufen bevorzugt bei Marken, die ihre Werte widerspiegeln.

Geschichten verankert

Storytelling erleichtert das Verstehen und Erinnern von Informationen.

Freiwillig konsumiert wird

Weil er nicht wie Werbung wirkt, genießt Branded Content höhere Akzeptanz.

6. Vorteile von Branded Content

  • Hohe Markenloyalität

  • Geringere Werbeblockade (Ad-Blocker umgehen)

  • Starke Social-Media-Reichweite

  • Höheres Engagement

  • Positive Markenwahrnehmung

  • Längere Verweildauer

  • Weniger Abhängigkeit von Performance Ads

Branded Content wirkt oft subtiler, aber nachhaltiger als klassische Werbung.

7. Herausforderungen

  • Hoher Produktionsaufwand

  • Schwierige Erfolgsmessung

  • Gefahr der Verwässerung (wenn Marke nicht klar erkennbar ist)

  • Abhängigkeit von kreativer Qualität

  • Lange Vorlaufzeiten

Guter Branded Content muss gleichzeitig unterhaltsam, markenkonform und strategisch sein – eine anspruchsvolle Kombination.

8. Erfolgsmessung von Branded Content

Anders als Performance Marketing misst man hier eher qualitative Werte:

KPI Bedeutung
Brand Awareness Reichweite, Impressionen, Erwähnungen
Engagement Rate Likes, Shares, Kommentare
Verweildauer Wie lange Inhalte konsumiert werden
Sentiment Tonalität der Reaktionen
Recall-Werte Wird die Marke erinnert?
Earned Media Organische Weiterverbreitung

Für Video- oder Social-Formate spielen Views, Shares und Watch Time eine große Rolle.

9. Best Practices für starken Branded Content

🟢 1. Markenwerte definieren

Nur wenn die Markenidentität klar ist, kann guter Content entstehen.

🟢 2. Storytelling nutzen

Keine Produktbeschreibung – sondern eine Geschichte erzählen.

🟢 3. Weniger „brand“, mehr „content“

Die Marke sichtbar halten, aber immer elegant und unaufdringlich.

🟢 4. Emotionalisieren

Humor, Motivation, Inspiration, Ehrlichkeit – alles erlaubt, solange authentisch.

🟢 5. Zielgruppe verstehen

Branded Content wirkt nur, wenn er echte Bedürfnisse anspricht.

🟢 6. Plattformgerecht produzieren

Video für TikTok ≠ Video für YouTube.
Blogartikel ≠ Social-Reel.

🟢 7. Mut zur Kreativität

Je origineller, desto viraler.

10. Fazit

Branded Content ist ein wirkungsvolles Instrument moderner Markenkommunikation.
Er verzichtet auf laute Werbebotschaften und setzt stattdessen auf Erlebnisse, Geschichten und Identifikation.

Er wirkt nachhaltiger als klassische Werbung, weil er:

  • echte Emotionen anspricht,

  • Markenwerte transportiert,

  • und eine langfristige Bindung zur Zielgruppe schafft.

Im Zusammenspiel mit Content Marketing, Social Media und Storytelling ist Branded Content ein zentraler Baustein für erfolgreiches, modernes Marketing.