Nachhaltigkeit und Recycling sind nicht nur gesellschaftliche, sondern auch gesetzliche Themen, die für Online-Händler immer relevanter werden. Wer in Deutschland Verpackungen in Umlauf bringt, muss sich an das Verpackungsgesetz (VerpackG) halten. Seit seiner Einführung im Jahr 2019 wurden bereits mehrere Änderungen vorgenommen – und auch 2025 könnte es neue Anpassungen geben.
Inhalt
1. Was ist das Verpackungsgesetz (VerpackG)?
Das Verpackungsgesetz (VerpackG) wurde am 1. Januar 2019 eingeführt, um die umweltfreundliche Entsorgung und das Recycling von Verpackungsmaterialien zu fördern. Es ersetzt die frühere Verpackungsverordnung und verpflichtet Hersteller und Händler, sich an der Finanzierung des Recyclings von Verpackungen zu beteiligen.
Das Gesetz betrifft alle, die mit ihren Produkten Verpackungen erstmals in den Verkehr bringen – also nicht nur große Unternehmen, sondern auch kleine Online-Händler, die Waren an Endverbraucher versenden.
2. Wer ist vom Verpackungsgesetz betroffen?
Grundsätzlich gilt das Verpackungsgesetz für alle Unternehmen, die in Deutschland verpackte Waren an Endkunden verkaufen. Das betrifft insbesondere:
- Online-Shops (z. B. Amazon-, eBay- oder eigene Webshops)
- Hersteller von Produkten, die direkt an Verbraucher geliefert werden
- Dropshipping-Anbieter, die Verpackungen mit ihrem Branding versenden
- Importeure, die verpackte Produkte aus dem Ausland nach Deutschland einführen
Selbst wenn du nur kleine Mengen versendest, musst du dich an die gesetzlichen Vorgaben halten.
3. Was müssen Online-Händler konkret tun?
Wenn du Verpackungen in Umlauf bringst, bist du für deren Entsorgung verantwortlich. Damit du die gesetzlichen Anforderungen erfüllst, musst du folgende Schritte umsetzen:
3.1. Registrierung im LUCID-Verpackungsregister
Jeder Händler muss sich bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) unter www.verpackungsregister.org registrieren. Dort erhältst du eine LUCID-Nummer, die du deinem Entsorgungsdienstleister mitteilen musst.
3.2. Beteiligung an einem dualen System
Da Verpackungen nicht einfach in den Hausmüll geworfen werden dürfen, müssen sich Händler an einem dualen System beteiligen. Das bedeutet, dass du eine Gebühr für das Recycling deiner Verpackungen zahlst. Anbieter wie Der Grüne Punkt, Reclay oder Interseroh übernehmen diese Aufgabe.
Die Kosten hängen von der Art und Menge der Verpackungen ab. Je mehr Verpackungen du in Umlauf bringst, desto höher sind die Gebühren.
3.3. Jährliche Datenmeldung
Jährlich müssen Händler die Mengenmeldung ihrer Verpackungen sowohl im LUCID-Register als auch bei ihrem dualen System abgeben. Dazu gehören Angaben zu:
- Materialart (Papier, Karton, Kunststoff etc.)
- Gewicht der Verpackungen
- Anzahl der in Verkehr gebrachten Verpackungen
Diese Daten müssen bis zum 15. Mai des Folgejahres für das vergangene Kalenderjahr eingereicht werden.
4. Welche Strafen drohen bei Verstößen?
Wer sich nicht an das Verpackungsgesetz hält, riskiert empfindliche Strafen:
❌ Bußgelder von bis zu 200.000 €
❌ Verkaufsverbot für nicht registrierte Händler
❌ Abmahnungen von Mitbewerbern und Abmahnvereinen
Besonders kritisch: Die LUCID-Registrierung ist öffentlich einsehbar. Das bedeutet, dass Konkurrenten leicht überprüfen können, ob dein Unternehmen angemeldet ist oder nicht.
5. Verpackungsgesetz 2025: Gibt es neue Regelungen?
Das Verpackungsgesetz wurde in den letzten Jahren mehrfach überarbeitet. Aktuelle Anpassungen und mögliche Änderungen für 2025 könnten unter anderem Folgendes betreffen:
🔹 Erweiterte Pflichten für Online-Marktplätze (Amazon, eBay, Etsy etc.)
🔹 Höhere Recyclingquoten für Verpackungsmaterialien
🔹 Stärkere Kontrolle von Importware und Dropshipping-Anbietern
🔹 Erweiterung der Nachweispflichten für Händler
E-Commerce-Händler sollten sich regelmäßig über neue Entwicklungen informieren, um rechtzeitig handeln zu können.
6. Tipps für eine umweltfreundliche Verpackung
Neben den gesetzlichen Vorgaben kannst du als Händler aktiv zur Müllvermeidung beitragen:
✅ Recycelbare Materialien nutzen – Papier, Karton, biologisch abbaubare Polstermaterialien
✅ Verpackungen optimieren – So wenig Verpackung wie möglich, ohne Produktschutz zu vernachlässigen
✅ Mehrweg-Lösungen prüfen – Wiederverwendbare Verpackungssysteme für den Versand
✅ Kunden informieren – Hinweise zur umweltfreundlichen Entsorgung auf der Verpackung anbringen
7. Fazit: Jetzt handeln und Strafen vermeiden!
Das Verpackungsgesetz betrifft alle Online-Händler – egal ob groß oder klein. Wer Verpackungen an Endkunden versendet, muss sich bei LUCID registrieren, an einem dualen System beteiligen und jährlich seine Mengen melden.
Wer die Vorschriften ignoriert, riskiert hohe Bußgelder und Abmahnungen. Daher solltest du dich rechtzeitig informieren und deine Verpackungslizenzen beantragen, um rechtlich abgesichert zu sein.
💡 Tipp: Nutze nachhaltige Verpackungen, um nicht nur gesetzeskonform zu handeln, sondern auch einen positiven Eindruck bei deinen Kunden zu hinterlassen.

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